Rückversicherer stuft Mobilfunk als höchstes Risiko ein

Joachim Kirchner, pixelio.de
Joachim Kirchner, pixelio.de

 

 

Unter dem Titel „Unvorhersehbare Folgen elektromagnetischer Felder“ warnt die Rückversicherungsgesellschaft ihre Kunden vor Risiken, die ihnen Mobiltelefone und Sendeanlagen besche­ren könnten. Die Swiss-RE, bei der sich andere Versicherungs­gesellschaften rückversichern können, unterscheidet in ihrem Heft Swiss-Re-SONAR vom Juni 2013 bei neu auftauchenden Risiken zwischen potentiell niedrigen, potentiell mittleren und potentiell hohen Risiken.

 

 

 

Elektromagnetische Felder, die von Sendeanlagen und Mobiltelefonen ausgehen, wer­den nunmehr unter den potentiell höchsten Risiken eingereiht und befinden sich somit auf gleicher Stufe wie die Nanotechnologie und chemische, als EDC (endocrine dis­rupting chemicals) bezeichnete Substanzen, die u.a. in der Textilbranche eingesetzt werden.

 

 

 

„Die Eingruppierung der Mobilfunkstrahlung als ,potentiell hohes Risiko’ durch eine be­deutende Versicherung müsste all jenen Politikern zu denken geben, die immer noch versichern, dass alles sicher sei" kommentiert Jörn Gutbier, Vorstandsvorsitzender der Verbraucherschutzorganisation Diagnose-Funk e.V. und fordert: „Es ist Zeit, dass die Verbraucher, vor allem SmartPhone und TabletPC-Nutzer über Risiken aufgeklärt und vor allem Kinder, die u.a. WLAN-Spiele nutzen, nachhaltig geschützt werden. Eine Vorsorgepolitik ist unerlässlich.“

 

 

 

 

 

Bereits 2011 hat die Weltgesundheitsorganisation die extrem niederfrequenten magne­tischen Felder und die hochfrequenten elektromagnetischen Felder, wie sie Mobiltele­fone ausstrahlen, als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft. „Hochfrequente ge­pulste Strahlung erzeugt vermehrt oxidativen Stress in den Zellen“, bestätigt die Um­weltmedizin. Den Zellen fehlt zunehmend Energie, freie Radikale werden überproduziert und so genannter oxidativer Zellstress entsteht. Dieser Zellstress soll u.a. zur Alte­rung von Körperzellen führen und chronische degenerative Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson verursachen. Die Umwelt- und Verbraucherorganisation Diag­nose-Funk erläutert in ihrem Forschungsbericht von Juli 2013 sogar die Zusammen­hänge zwischen der Einwirkung von Mobilfunkstrahlung auf die Zellen und den Symp­tomen des Burnout-Syndroms.

 

Dennoch sind Studien nur schwer durchzuführen: Längsschnittstudien und Trend­studien seien laut der Swiss-RE aufgrund der relativ kurzen Zeit der Verbreitung der drahtlosen Technologie inkonsistent. „Falls ein direkter Zusammenhang zwischen elek­tromagnetischen Feldern und menschlichen Gesundheitsbeschwerden hergestellt wer­den kann, würde dies Tür und Tor für neue Schadensersatzansprüche öffnen“, so der Rückversicherer. Verluste im Bereich der Produkthaftpflichtversicherung müssten mit erhöhten Versicherungsprämien für die Haftpflicht ausgeglichen werden.

 

Quelle des Originaltextes: http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1095.php4

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