Die wohl "gesündeste" Kita: Von unten der Feinstaub, von oben Mobilfunk

S-Ost, Neckartor: Sie gehört zu den wohl am höchten mit Feinstaub belasteten Kreuzungen in Deutschland und hoch über der Kreuzung ist vergangen Herbst eine neue Kita eröffnet worden – nur wenige Meter neben einem Mobilfunkmasten.

 

„Für mich ist das ein Skandal“, sagt Peter Hensinger von der Bürgerinitiative Mobilfunk Stuttgart-West. „Normalerweise müssen die Mobilfunkmasten mindestens zehn Meter weg von der nächsten Bewohnung sein. Bei der Kita sind es vielleicht zwei oder drei Meter.“  „Neue Masten dürfen nicht näher als 200 Meter neben einen Kindergarten oder Kita gebaut werden“, so Hensinger. In diesem Fall verhält es sich nun andersherum. Der Mast war bereits da – die Kita kam später. „Ich verstehe nicht, warum hier eine Betriebserlaubnis für die Kita wurde“, beschwert sich Hensinger.

Verantwortlich für diese Betriebserlaubnis ist in Stuttgart der Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS). „Es wurden wie bei jeder Betriebserlaubnis zuvor Gutachten vom Baurechtsamt und dem Gesundheitsamt eingeholt“, sagt Kristina Reisinger, Sprecherin der KVJS. „Diese haben ausgewertet, das keine erhöhten Werte vorliegen“, so Reisinger. Hensinger wundert das nicht: „Die gesetzlichen Vorgaben, was die Grenzwerte angeht sind viel zu lasch.“ Für Hensinger ist das ein Unding: „Es gibt Studien, die belegen, dass die Strahlung der Mobilfunkmasten zu Schlafstörungen, Unwohlsein, Kopfschmerzen und Erschöpfung führt.“

Noch viel schlimmer sei jedoch, dass bislang noch ungeklärt ist, was für Langzeitfolgen die Strahlungen haben. „So lange das nicht geklärt ist, müssen die Vorgaben viel strikter sein“, sagt Hensinger. Insgesamt rund 600 solcher Masten gibt es in Stuttgart. Bei den vergangenen Haushaltsplanungen haben die Fraktionen Grüne uns SÖS/Linke gefordert, ein Mobilfunkkonzept für Stuttgart zu erstellen, welches einmal die genauen Standorte festhält und versucht, unnötige einzudämmen, sowie die Strahlungen genau zu messen.

Was die Kita am Neckartor angeht, prüft das Gesundheitsamt nun die Strahlenbelastung ein zweites Mal. Bis Mitte März soll das neue Gutachten vorliegen. „Je nachdem, was dabei herauskommt, werden wir reagieren“, sagt Reisinger. Ob die gesetzlichen Vorgaben korrekt sind oder nicht, könne die KVJS nicht bewerten. „An den Empfehlungen aus den Gutachten müssen wir uns orientieren und entsprechend Betriebserlaubnisse erteilen“, sagt Reisinger.

 

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http://www.stuttgarter-wochenblatt.de/inhalt.s-ost-von-unten-der-feinstaub-von-oben-mobilfunk.f1d7160d-e9e1-4c8e-8c0b-33c4496144e5.html

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