
Unter dem Titel „Unvorhersehbare Folgen elektromagnetischer Felder“ warnt die Rückversicherungsgesellschaft ihre Kunden vor Risiken, die ihnen Mobiltelefone und Sendeanlagen bescheren könnten. Die Swiss-RE, bei der sich andere Versicherungsgesellschaften rückversichern können, unterscheidet in ihrem Heft Swiss-Re-SONAR vom Juni 2013 bei neu auftauchenden Risiken zwischen potentiell niedrigen, potentiell mittleren und potentiell hohen Risiken.
Elektromagnetische Felder, die von Sendeanlagen und Mobiltelefonen ausgehen, werden nunmehr unter den potentiell höchsten Risiken eingereiht und befinden sich somit auf gleicher Stufe wie die Nanotechnologie und chemische, als EDC (endocrine disrupting chemicals) bezeichnete Substanzen, die u.a. in der Textilbranche eingesetzt werden.
„Die Eingruppierung der Mobilfunkstrahlung als ,potentiell hohes Risiko’ durch eine bedeutende Versicherung müsste all jenen Politikern zu denken geben, die immer noch versichern, dass alles sicher sei" kommentiert Jörn Gutbier, Vorstandsvorsitzender der Verbraucherschutzorganisation Diagnose-Funk e.V. und fordert: „Es ist Zeit, dass die Verbraucher, vor allem SmartPhone und TabletPC-Nutzer über Risiken aufgeklärt und vor allem Kinder, die u.a. WLAN-Spiele nutzen, nachhaltig geschützt werden. Eine Vorsorgepolitik ist unerlässlich.“
Bereits 2011 hat die Weltgesundheitsorganisation die extrem niederfrequenten magnetischen Felder und die hochfrequenten elektromagnetischen Felder, wie sie Mobiltelefone ausstrahlen, als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft. „Hochfrequente gepulste Strahlung erzeugt vermehrt oxidativen Stress in den Zellen“, bestätigt die Umweltmedizin. Den Zellen fehlt zunehmend Energie, freie Radikale werden überproduziert und so genannter oxidativer Zellstress entsteht. Dieser Zellstress soll u.a. zur Alterung von Körperzellen führen und chronische degenerative Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson verursachen. Die Umwelt- und Verbraucherorganisation Diagnose-Funk erläutert in ihrem Forschungsbericht von Juli 2013 sogar die Zusammenhänge zwischen der Einwirkung von Mobilfunkstrahlung auf die Zellen und den Symptomen des Burnout-Syndroms.
Dennoch sind Studien nur schwer durchzuführen: Längsschnittstudien und Trendstudien seien laut der Swiss-RE aufgrund der relativ kurzen Zeit der Verbreitung der drahtlosen Technologie inkonsistent. „Falls ein direkter Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern und menschlichen Gesundheitsbeschwerden hergestellt werden kann, würde dies Tür und Tor für neue Schadensersatzansprüche öffnen“, so der Rückversicherer. Verluste im Bereich der Produkthaftpflichtversicherung müssten mit erhöhten Versicherungsprämien für die Haftpflicht ausgeglichen werden.
Quelle des Originaltextes: http://www.baulinks.de/webplugin/2014/1095.php4
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